Dieser Text stammt vom empfehlenswerten Infoladen-Blog.
Der Infoladen informiert: Hier findet ihr ab jetzt regelmäßig eine kleine Textsammlung zum Wochenstart. Unter der Rubrik >Infoladen Lesestoff< sammeln wir für euch Links zum politischen Tagesgeschehen, zu aktuellen und zeitlosen Debatten der autonomen Linken und sonstiges Lesenswertes. Nutzt zum anonymen Surfen am Besten den TOR-Browser, kamma sich hier ganz leicht runterladen.
Dass sich in Salzburg allerlei christlich-fundamentalistisches Gesocks tummelt, dürfte sich schon herumgesprochen haben. Human Life International (HLI) mit ihren 1000-Kreuze-Märschen, die Petrusbrüder, die Missionare vom kostbaren Blut, die Jugend für das Leben mit ihren „Schuleinsätzen“ und die Loretto-Gemeinschaft als Fundi-Kaderschmiede mit Spezialgebiet Exorzismus sind nur einige Xichter einer vielköpfigen Hydra, deren Hinterteil sich bei genauerer Betrachtung als die katholische Kirche entpuppt. Einer dieser Hydra-Köpfe musste letztens eine saftige Watschn einstecken: Der „Sexualkundeverein Teenstar“ darf bis auf weiteres nicht mehr unter einem hippen Deckmäntelchen seine hinterschattige homosexuellenfeindliche und sexistische Propaganda an Salzburger Schulen verbreiten. Der Falter veröffentliche interne Schulungsunterlagen des Vereins als „Teenstar Leaks“ (online ohne Abo leider nur zum Teil einsehbar, falls wer die aktuelle Printausgabe hat, wärs sehr cool, wenn ihr die im Laden vorbeischmeißen könntet.).
In Zeiten des anti-feministischen Backlash ist es äußerst erfreulich zu lesen, dass sich international feministischer Widerstand formiert: In Spanien streikten am 8. März dieses Jahres über 5 Millionen Frauen* gegen Machismo, gegen sexualisierte Gewalt und ökonomische Ausbeutung. Auch in Schland arbeiten Feministinnen an einer Organisierung für einen bundesweiten Frauen*streik. In Wien gibt es auch derartige Bestrebungen. Also, liebe Salzburger Feministinnen, FrauenLesben, Inter- und Trans-Menschen wie wärs? #frauenstreik
Du bist auf einer Demo um für eine bessere Welt zu kämpfen – und irgendwelche Bürgis haben nichts Besseres zu tun als dich wegen deines Outfits anzupöbeln und dich als Gewalttäter_in hinzustellen, nur weil du dich selbstverständlich in dezentem Schwarz in Schale geworfen hast. Dabei warst du gerade eh gar nicht dabei, Pflastersteine auf die Bullen zu werfen (passiert in Salzburg bekanntlich sehr oft – I wish), sondern hast nur ganz brav ein Transpi spazierengetragen. Kennst du? Falls du dich auf einem nicht ganz so tiafen Niveau mit dem Thema Vermittelbarkeit von Militanz auseinandersetzen möchtest, empfehlen wir dir einen Artikel aus der aktuellen Interim Nr. 799, Seite 31. Gibts nur in Papierform, musst du in den Infoladen kommen. Die Autor_innen meinen, dass die Vermittelbarkeit von Aktionen von den gesellschaftlichen Bedingungen abhängen, unter denen sie stattfinden:
„Es lässt sich darüber reden, ob sich zum Beispiel das linksliberale Bürgertum […] durch die Aktion insgesamt eher unserer Sache zuwendet oder eher verschreckt wird, wenn sie vor dem zerstörten Fahrscheinautomaten stehen. Sollte man lieber weniger drastische Mittel nutzen, um ein freundliches Bild des Widerstandes zu vermitteln? Was werden dann aber die kriminellen Jugendgangs denken, wenn statt eines zerstörten Fahrscheinautomaten nur ein paar Flyer aus Solidarität herumgeschmissen werden?“
Und als Antwort/Ergänzung dazu folgenden Text aus dem Autonomen Blättchen Nr. 34, Seite 22. Dafür solltest du den TOR-Browser benutzen. Ernsthaft.
Das wars. Bis näxte Woche.