Hausbesetzung in Salzburg

Aktivist:innen haben heute das leerstehende Haus in der Imbergstraße 3/Steingasse 24 besetzt. Grund der Besetzung ist die verfehlte Wohnungspolitik der rechtsextremen Salzburger Landesregierung und eine immer weitere Zuspitzung der Wohnungskrise im Land und vorallem in der Stadt Salzburg. Mitlerweile ist Salzburg was Mieten betrifft das teuerste Bundesland Österreichs.

Aktivist:innen haben heute das leerstehende Haus in der Imbergstraße 3/Steingasse 24 besetzt. Grund der Besetzung ist die verfehlte Wohnungspolitik der rechtsextremen Salzburger Landesregierung und eine immer weitere Zuspitzung der Wohnungskrise im Land und vorallem in der Stadt Salzburg. Mitlerweile ist Salzburg was Mieten betrifft das teuerste Bundesland Österreichs.

Das Haus in der Imbergstraße, das früher Salzburgs ältestes Bordell war, steht seit 2020 leer und soll, laut Salzburger Nachrichten, in ein Microhotel umgewandelt werden. Auch Salzburg ist vom Problem der mangelnden Leerstands-Umwidmungen in Wohnraum massiv betroffen. Das letzte was Salzburg braucht, sind neue Hotels.

Hierzu die Besetzerin Lena Bauer: „Wir haben uns heute das Haus in der Salzburger Innenstadt angeeignet, weil wir wissen, dass eine andere Wohnungspolitik nur selbst gemacht werden kann. Seit Jahren wird die Stadt immer weiter aufgewertet, Mieten sind unleistbar geworden, Menschen werden aus der Stadt verdrängt und unkommerzielle Räume sind Mangelwahre. Hier sagen wir – eine andere Stadt müssen wir selbst erkämpfen. Denn was für ein Verbrechen ist schon eine Besetzung, wenn Menschen wegen der prekären Wohnsituation auf der Straße leben müssen.“

Vor nun einem Jahr hat die rechtsextreme Landesregierung von ÖVP und FPÖ die Macht übernommen und seitdem hat sich die Situation kein wenig gebessert. Ganz im Gegenteil. Salzburg ist österreichweit das teuerste Pflaster. Die eingeführte Leerstandsabgabe ist eine Farce und der Bund hat den Ländern die Möglichkeit in die Hand gegeben eigene Regelungen zu treffen. Die Landesregierung weigert sich davon Gebrauch zu machen und effektiv zu handeln.

Dazu Lena Bauer: „Wärend sich die Politiker:innen weiter Geld in die Tasche schaufeln, ist für viele Menschen das Wohnen ein Luxus geworden. Viele Prekarisierte, Migrantisierte, Alleinerziehende, Studierende und Arbeiter:innen können sich faktisch das Leben in dieser Stadt nicht mehr leisten. Wir werden uns nicht auf die leeren Versprechen der Politiker:innen verlassen, sondern nehmen uns was uns zusteht. Ab jetzt werden wir die Parteien vor uns hertreiben und ihnen zeigen, dass wir nicht aufhören bis wir eine Stadt für alle umgesetzt haben.“

Die Räume des Gebäudes sollen in einem solidarischen, unkomerziellen Projekt aufgehen. Geplant ist hier, einen Ort zu schaffen, in dem verschiedene Menschen zusammenkommen können, ohne dem Zwang zu konsumieren. Dazu Lena Bauer: „In leerstehenden Räumlichkeiten und Gebäuden wollen wir einen Ort für alle, abseits von Einkommen, Herkunft oder anderen Diskriminierungsmerkmalen, schaffen, indem wir im Kleinen ein anderes Zusammenleben und eine andere Form von Stadt ausprobieren. So soll es hier beispielsweise regelmäßig gemeinsames Kochen und Essen auf Spendenbasis geben. Deshalb sagen wir: Das ist unser Haus, schmeißt doch endlich Haslauer und Svazek aus Salzburg raus“

Informationen zu Leerstand:

Leerstand

ist kein Zufall. Sondern eine Strategie der Immobilienwirtschaft. Diese Strategie ist Teil einer spekulativen Logik, die Profite vor Menschen stellt und Entmietung und Verfall von Häusern wirtschaftlich attraktiver macht als ihre sinnvolle Nutzung. Leerstehende Gebäude warten dann oft jahrelang auf Umnutzung, Abriss oder Neubau.
ist sinnlos.Nicht für die Investor:innen, die auf höhere Profite spekulieren, jedoch für die Bewohner:innen dieser Stadt. Denn leerstehende Räume sind immer ungenutzte Wohn-, Kultur- und Gewerberäume. Dabei sind gerade diese Räume Mangelware in Salzburg.
ist existenzbedrohend. Weil es so viele Menschen gibt, die auf der Straße oder in Notunterkünften leben müssen. Weil so viele Menschen aus ihren Wohnungen verdrängt, zwangsgeräumt und zum Umzug gezwungen werden. Und weil so viele Menschen keinen lebenswerten Wohnraum finden oder Räume, in denen sie sich ohne Konsumzwang aufhalten können.
ist unökologisch. Der Zyklus von Leerstand, Verfall, Abriss und Neubau, den viele Häuser durchlaufen, bedeutet eine massive Verschwendung von Ressourcen. Nicht nur wird die im Haus bereits gebundene graue Energie nicht mehr sinnvoll und nachhaltig verwendet, sie wird sogar dem Verfall überlassen, um schließlich durch den Aufwand weiterer Energie das Bestandsgebäude abzureißen und durch einen Neubau zu ersetzen. Diesen verschwenderischen Umgang mit Ressourcen können wir uns angesichts der Klimakrise nicht leisten. (Österreich ist EU-weit Spitzenreiter:in im Bodenverbrauch!)
betrifft (fast) alle. Jeder Raum, der ungenutzt bleibt, ist ein weiterer Angriff auf alle, die vom Reichtum ausgeschlossen werden. Deswegen müssen wir etwas gegen Leerstand tun. Ihn aufdecken, indem wir über ihn diskutieren, ihn problematisieren, ihn sichtbar machen, ihn markieren, ihn aneignen und ihn zukünftig verhindern, um Stadt anders machen zu können. Ziel einer solidarischen Stadt muss sein: Investor:innen verdrängen, nicht Bewohner:innen.

Wir wollen leben statt Leerstand!

Das bedeutet für uns, wir wollen eine Stadt, in der es menschenwürdigen und bezahlbaren Wohnraum für alle gibt und in der nicht-kommerzielle Freiräume und soziale Zentren gefördert werden. Wir wollen eine Stadt, an deren Gestaltung alle ihre Bewohner:innen teilhaben können, auch wenn sie nicht reich sind. Wir wollen eine Stadt der Solidarität statt des Wettkampfs. Lasst uns Leerstand nicht weiter hinnehmen!

veröffentlicht am 17. Juni 2024

https://emrawi.org/?Hausbesetzung-in-Salzburg-3150

Solidarische Grüßen nach Grünheide aus Salzburg. Stop Tesla!

Gestern, zum letzten Tag der Aktionstage gegen die Gigafabrik von Tesla im deutschen Grünheide, haben Aktivist:innen in Salzburg den Tesla-Standort in der Aignerstraße mit einem Transparent verschönert.

Solidarische Grüßen nach Grünheide aus Salzburg. Tesla stoppen!
Solidarische Grüßen nach Grünheide aus Salzburg. Tesla stoppen!

Tesla plant die Ausweitung der seit 2022 bestehenden Fabrik in Grünheide, Brandenburg, zu einer Gigafabrik. Dies hätte massive Auwirkungen auf die Natur und die Bevölkerung vor Ort. Die Fabrik wird Mengen an Grund- und damit Trinkwasser vor Ort abziehen, was zu Trinkwasserrationierung und einer erhöhte Gefahr für Waldbrände führt – das in einer der trockensten und wasserärmsten Regionen Deutschlands. Wir sind der Meinung, dass Wasser ein Grundrecht ist und nicht für die Profitinteressen von Unternehmen geopfert werden darf.

Während E-Autos als vermeintlich ökologisch-individuelle Alternative hin zu einem grünen Kapitalismus gefeiert werden, wird dabei gerne ausgeblendet, dass der Rohstoff- und Energieverbrauch, durch seltene Erden wie Litium, zu massiver Ausbeutung von Mensch und Natur im globalen Süden führt. Wir brauchen keinen grün angestrichenen Kapitalismus, kein Greenwashing der Elektroautomobilbranche, kein Festhalten am Individualverkehr und keine Firmen, die Abermillionen Menschen ausbeuten – wir brauchen eine wirskame Verkehrswende für alle! Das bedeutet autofreie Innenstädte, Fahräder vor Autos, einen kostenlosen Nah- und Fernverkehr für alle, sowie kreative und kollektive Lösungen für den ländlichen Raum.
Auch das Argument, dass Tesla Arbeitsplätze und einen wirtschaftlichen Aufstieg für die Region bietet, lassen wir nicht gelten. Viel zu oft haben wir schon gesehen, wie einfach Elon Musk Mitarbeitende entlässt und wie er Tür und Tor für Hetze und Hass öffnet. Gerade erst hat er einen der bekanntesten Rechtsextremen auf seiner Plattform X (vormals Twitter) eigenmächtig frei geschaltet. Der generierte Profit, den ein Tesla-Standort mit sich bringt, wird wie immer nicht den Arbeiter:innen oder den dort lebenden Menschen zu Gute kommen, sondern einigen wenigen, die bereits in ihrem Reichtum baden.

Wir solidarisieren uns mit den Protesten/Aktionen in Brandenburg, denn der Kampf für Klimagerechtigkeit und gegen das ausbeuterische neoliberale System muss immer international gedacht werden.

Warum ist uns ein antikapitalistischer 1. Mai wichtig

Wenn wir* uns den 1. Mai in Salzburg anschauen, sehen wir seit Jahren immer dieselben Bilder. Wir sehen eine Demo, die sich „kämpferisch“ und „laut“ gibt, und dabei doch jedes Jahr dieselben alten Rituale, leeren Phrasen und ins Leere gehende Forderungen ausgräbt. Wir sehen eine KPÖ, die die Demo zunehmend vereinnahmt und zu einer Wahlkampfveranstaltung umbaut. Und wir sehen eine Umdeutung des ursprünglich anarchistisch motivierten „Kampftag der Arbeiter_innen“ zu einem „Tag der Arbeit“**.

Von daher haben wir keinerlei Interesse daran, Teil einer Demonstration zu sein, bei deren Teilnahme mensch als Teil des KPÖ-Wahlspektakels wahrgenommen wird und indirekt Wahlwerbung für Berufspolitiker_innen leistet. Auch halten wir nichts von reformistischen Forderungen, die den Kapitalismus lediglich „ein bisschen besser“ machen wollen. Wir wollen eine Welt ohne Kapitalismus!

Natürlich erwarten wir nicht, dass wir mit einer Demo diesem Ziel ein großes Stück näherkommen. Wir wollen aber trotzdem zeigen, dass es auch in Salzburg selbstorganisierte, kapitalismus- und herrschaftskritische Initiativen und Bewegungen gibt, die sich jenseits von etablierten Parteien und reformistischen Gewerkschaften positionieren. Und wir wollen den Tag dafür nutzen, uns gegen die Idealisierung von Arbeit zu stellen.

Da bei den bisherigen Demonstrationen nur wenig Raum für die Auseinandersetzung mit wichtigen Themen war, wollen wir mit dieser Veranstaltung kapitalismuskritischen Gruppen eine Bühne für ihre Themen geben, die über die üblichen kurzen Redebeiträge hinausgeht. Geplant ist neben einer Demonstration ein Straßenfest im Kurgarten mit veganem Essen, Infoständen und Musik. Außerdem soll es beim Straßenfest die Möglichkeit geben sich zu vernetzen und die eigenen politischen Anliegen zu diskutieren und zu bewerben.

Wir wollen die Demo und das Straßenfest offen für alle gestalten, die daran mitwirken oder teilnehmen wollen, es ist uns aber wichtig eine gemeinsame Wertegrundlage zu teilen. Wir stehen für Feminismus und Ablehnung jeglicher Diskriminierung und Ausbeutung, außerdem stellen wir uns gegen die Teilnahme von politischen Parteien und das Zeigen von Nationalflaggen.

Die Demo beginnt um 11 Uhr beim Hauptbahnhof, Ausgang Schallmoss/Lastenstraße. Das Straßenfest findet danach im Kurgarten vor dem Kongresshaus statt.

* Wir sind eine lose Gruppe, die sich zusammengefunden hat, um diese Veranstaltung zu organisieren. Die einzelnen Mitglieder sind in verschiedenen Kollektiven aktiv.

** Durch die Umdeutung vom einem Kampftag der Arbeiter_innen zu einem Feiertag für die Arbeit wird am 1. Mai die Lohnarbeit im kapitalistischen System verherrlicht und von den sozialen Kämpfen der Arbeiter_innen abgelenkt.

Hier gehts zum Kalendereintrag

Support-Phone für people on the move in Salzburg

*english below*
Support-Phone für people on the move in Salzburg

Wir sind ein neu gegründetes Kollektiv, das sich die praktische Unterstützung von people on the move, Personen auf der Flucht und Asylsuchenden in der Stadt Salzburg und Umgebung zum Ziel gemacht hat.
Mit dem Support-Phone wollen wir people on the move eine einfach erreichbare Ansprechmöglichkeit für verschiedene Situationen zur Verfügung stellen, unabhängig davon ob sie im Moment in einem Asylzentrum untergebracht sind, sich nur kurz in Salzburg aufhalten oder gerade auf dem Weg dorthin sind.

• Wir bieten direkte Unterstützung bei akuten Problemen wie der Suche nach einem kurzfristigen Schlafplatz oder dem Beschaffen von Kleidung und anderen Dingen des täglichen Bedarfs an.

• Auf Wunsch begleiten wir Menschen, die einen Asylantrag stellen wollen.

• Außerdem wissen wir, dass es an der Grenze zu Deutschland immer wieder zu Pushbacks durch die deutsche Polizei kommt. Wir wollen Menschen, die von dieser illegalen Praxis betroffen sind, eine erste Kontaktmöglichkeit bieten und mit deren Einverständnis Berichte und Zeugenaussagen über die Geschehnisse an der Grenze sammeln.

Grundlegend für jede Solidarität ist für uns das Schaffen von Vertrauen. Wir sind immer parteiisch mit den Personen, die mit uns Kontakt aufnehmen, und handeln nur in Absprache mit diesen! Jeder Kontakt wird von uns streng vertraulich behandelt.

Da sich unsere Gruppe gerade erst im Aufbau befindet, können wir selbst noch keine Rechtsberatung anbieten. Auch die Vermittlung von medizinischer Versorgung für Personen ohne Dokumente ist leider nicht möglich.

Wenn ihr in Kontakt mit people on the move in Salzburg oder anderswo steht, gebt diese Nummer weiter und verbreitet auch diesen Aufruf gerne! Bei Fragen sind wir unter der Nummer immer erreichbar.

0043 688 6481 1929

Auch erreichbar über WhatsApp, Signal und Telegram

*english*
Support-Phone for people on the move in Salzburg

We are a newly established collective which aims to give direct support to people on the move, refugees and asylumseekers in Salzburg.
With the Support-Phone we want to offer people on the move an easily accessible contact option for different situations, no matter if they are currently located in an asylum-center in Salzburg, are on their way to the city or will only stay for a short time.

• We offer direct support for acute problems, like finding a place to sleep for a short time or getting clothes or other necessitys.

• On request we accompany people who want to make an asylum-application.

• We also know that the german police regularly carrys out pushbacks at the austrian-german border. We want to give people who are affected by this illegal practice a first contact-option. With their permissen, we document witness-testimonys of the incidents at the border.

For us, every solidarity is based on trust! We always take the side of the people who contact us, and we only act in consultation with them! Every contact will be treated in strict confidence.

Because our group is still in its beginnings, we can not offer any legal consultation. Unfortunately, it is also not possible to arrange medical care for people without documents.

If you are in contact with people on the move in Salzburg or elsewhere, share this number and spread the information! For questions we are always accessible under this number.

0043 688 6481 1929

Unsere Szene liegt uns am Herzen

Hallo da draußen!
Viele von euch haben sicher schon bemerkt, dass es letztes Jahr von unserer Seite ein bisschen ruhiger geworden ist als bisher. Wir würden hier gerne die Gründe und einige Gedanken dazu mit euch teilen.

Die vergangenen Jahre haben wir fast monatlich Shows veranstaltet. Dafür haben wir inzwischen leider einfach nicht mehr die Kapazitäten. Einige von uns leben (zeitweise) gar nicht mehr in Sbg, andere Aktivitäten und politische Arbeit fordern mehr Ressourcen, Jobs und Uni fressen natürlich auch zu viel Zeit. Das ist alles soweit nichts außergewöhnliches.

Dann kam Covid, alles scheiße, brauchen wir nicht näher drauf eingehen. Die Zeit danach sah es erstmal so aus als würden alles wieder so laufen wie davor, die Leute hatten Bock auf Konzerte, jetzt erst recht. Aber mit der Zeit wurde immer deutlicher, dass sich etwas verändert hatte. Tendenziell immer weniger Menschen bei Shows, teilweise nur eine Handvoll, obwohl bei der Organisation und Bewerbung nichts anders gemacht wurde als sonst. Mit dieser Entwicklung sind wir auch nicht allein, wir haben ganz ähnliche Sachen von Veranstalter_innen aus verschiedensten Kontexten gehört.
Das, in Verbindung mit steigenden Kosten für Locations und Bands macht es für eine Bookingcrew ohne finanzielle Mittel auf Dauer natürlich zunehmend schwieriger.

Auf Salzburg bezogen haben wir außerdem das Gefühl, das das Interesse und auch teilweise das Verständnis für DIY, bzw. die DIY-Punkszene abgenommen haben. Die wenigen Projekte, die es noch gibt, sind alle schon ein paar Jahre alt, neues kommt nicht nach. Oft fühlt es sich eher nach „Pflichterfüllung“ für die eigene „Szene“ an, als wirkliche Begeisterung für eine Sache. Ideenlosigkeit und Zynismus statt Ausprobieren und Kreativität.

All das schafft für uns eine Situation, in der wir einserseits nicht so weitermachen können, wie wir das vielleicht gern würden, andererseits auch manchmal nicht genau wissen, ob das überhaupt Sinn machen würde. Deswegen wirds in nächster Zeit zwar natürlich immer noch unser Festival und ein paar besondere Shows geben, aber ansonsten werden wir unsere Energie eher in andere Projekte stecken.

Weil uns unsere Szene aber trotzdem immer noch sehr am Herzen liegt und wir diese Entwicklungen ziemlich scheiße finden, wollen wir die Gelegenheit nutzen und fragen euch alle, Bands, Veranstalter_innen, Konzertbesucher_innen, aktive Szenemenschen: Habt ihr ähnliche Erfahrungen gemacht? Läuft es bei euch anders? Besser? Schlechter? Habt ihr vielleicht Ideen, wie wir gemeinsam solchen Entwicklungen begegnen können? Lasst es uns wissen, tauscht euch gegenseitig darüber aus!

Love supreme
eure Pestspiele-Crew

Bandcamp / Instagram / Facebook / pestspiele-booking [at] riseup.net

 

Wir müssen unser Open-Air am 7.7.2023 absagen.

Liebe Leute!

Es entsetzt aber überrascht uns nicht, dass die Stadt Salzburg und sämtliche Behörden uns leider sehr kurzfristig einen Strich durch die Rechnung gemacht haben. Aufgrund von Einzelheiten wurde es uns nicht gestattet, die bereits angemeldete Kundgebung wirklich umzusetzen. Es wurde nicht nur immens viel Planungsarbeit und Kapazitäten in die Organisation gesteckt, sondern auch eine Menge Hoffnung, um Subkultur endlich den Raum in der Stadt Salzburg zu ermöglichen, der ihr zusteht. Umso wütender, trauriger und vor allem hoffnungsloser macht es alle Beteiligten, dass wir immer und immer wieder eines bestimmten Grundsatzes belehrt werden, der sich wohl durch die ganze Stadt Salzburg zieht:
Es wird nicht nur kein Platz für Subkultur geschaffen, sondern sie wird auch systematisch von Verwaltungen und Behörden verdrängt und sabotiert. Es ist nicht nur eine Schande, sondern auch verdammt peinlich und ein absolut krankes Machtspielchen, auf welches wir (das Zapp-Booking Kollektiv und viele Unterstützer*innen) nicht vorbereitet waren.
Also hiermit nochmal offiziell:
Wir müssen unser Open-Air am 7.7.2023 absagen.

Anarchistischer 1. Mai in Salzburg

Ca. 50-60 Personen waren heute in Salzburg bei der anarchistischen 1. Mai Demo auf der Strasse. Es gab Redebeitraege zur Geschichte des 1. Mai als Kampftag der arbeitenden Klasse und zur Kritik am Kapitalismus. Nach der Demo fand im Kurgarten ein kleines Strassenfest statt und es wurde ein Solifoto fuers AZ Wuppertal aufgenommen.

http://dvqlamnbbzli62qfyt5faspxunueqdxc4csrslhcp2z3haiflnrn6dqd.onion/node/275922

AZ Gathe bleibt!

Solidarische Grüße vom anarchistischen 1. Mai in Salzburg nach Wuppertal! AZ Gathe bleibt!

http://dvqlamnbbzli62qfyt5faspxunueqdxc4csrslhcp2z3haiflnrn6dqd.onion/node/275924

 

Grüße in die JA Linz

Liebe Grüße aus Salzburg an die 5 Angeklagten, die wegen den sogenannten Halloween-Krawallen in Linz in U-Haft sitzen.

Wir kennen die Leute nicht, die zu Halloween in der Landstraße Böller geschossen haben. Wir wissen nicht, was die genauen Gründe waren: Vielleicht Langeweile. Vielleicht Frustration über das mehr oder weniger elende und unterdrückte Leben als Teil der arbeitenden Klasse. Vielleicht Wut auf die österreichische Gesellschaft oder den Staat.
Vielleicht eine Mischung aus all dem. Vielleicht nichts davon.
Was auch immer ihre Gründe waren: Uns fallen viele gute Gründe ein, Böller durch die Innenstadt zu schmeißen und die Cops anzugreifen.
Wir für unseren Teil sind nämlich gelangweilt, frustriert und wütend über die Zustände, in denen wir leben.
Deswegen ist es uns auch egal, ob die Angeklagten wirklich Böller auf Cops geworfen haben oder nicht.
So oder so:
Wir vergessen euch nicht.

Freiheit für alle Gefangenen, Feuer für alle Gefängnisse!

Erste Verhandlung im Zusammenhang mit den „Krawallen“:
Donnerstag 2. März
13 Uhr
OLG Linz Saal 61

#linzwirdzuathena

https://de.indymedia.org/node/259735

Spendenaktion im SUB

Spendenaktion im SUB // Donation campaign at SUB

Die Fluchtroute über Belarus nach Polen und damit in die EU, die letzten Herbst ein großes Thema in den Medien war, wird nach wie vor genutzt. Die Einschätzung des „No Borders Team“ aus Polen: Daran wird sich so schnell nichts ändern.
Der polnische Staat hat die Grenzanlagen massiv ausgebaut und ist mit Grenzbullen und Armee vor Ort.
Immer wieder sterben Migrant*innen in der Grenzregion an Hunger, Kälte und Erschöpfung.
Um mit der Außenwelt in Kontakt zu bleiben, brauchen Menschen auf dem Weg nach Polen funktionierende Smartphones. Ebenso auf Smartphones angewiesen sind diejenigen, die es zwar nach Polen geschafft haben, aber dort in knastähnlichen Auffanglagern sitzen.
Deswegen sammeln wir im SUB ab sofort und bis einschließlich 24. 12. (gebrauchte) Smartphones, USB-C Aufladekabel und Powerbanks. Die gespendeten Geräte schicken wir Ende Dezember zu Freund*innen in Polen, die sie dann weiterverteilen.
Spenden können während der Öffnungszeiten abgegeben werden. Wenn sich das bei euch zeitlich nicht ausgeht, könnt ihr uns auch schreiben und wir machen was aus.

Weitere Infos zur Situation an der polnisch/belarussischen Grenze findet ihr unter nobordersteam.noblogs.org

 

The migration route via Belarus to Poland and thus to the EU, which was a major topic in the media last fall, is still being used. The assessment of the „No Borders Team“ from Poland: This will not change anytime soon.
The Polish state has massively fortified the border and is on site with border cops and the army.
Again and again, migrants in the border region die of hunger, cold and exhaustion.
To stay in contact with the outside world, people on their way to Poland need functioning smartphones. Equally dependent on smartphones are those who have made it to Poland but are being held there in prison-like detention camps.
That’s why we’re collecting (used) smartphones, USB-C chargers and powerbanks at SUB from now until and including December 24. The donated devices will be sent to friends in Poland at the end of December, who will then distribute them.
Donations can be dropped off during opening hours. If you don’t have enough time, you can also write us and we will arrange something.

More information about the situation at the Polish/Belarusian border can be found at nobordersteam.noblogs.org

 

Frieren? Enteignen? Kämpfen?

Wir werden am Ende des kommenden Winters unsere Gas-/Stromrechnungen nicht mehr zahlen können. Die Meisten von uns verschließen davor die Augen. Werden wir im Kalten sitzen? Es wird keine finanzielle Lösung geben. Man kann nicht würdevoll frieren. Werden wir kämpfen? Jetzt fragen sich alle, wie mit der „Gaskrise“. Umzugehen sei. Uns langweilt schon der Gedanke an all die nutzlosen Demos, die hier und da erdacht werden. Es gibt keine „Gaskrise“. Es gibt auch keine Gasknappheit. Es gibt jetzt einfach für Energiekonzerne die Möglichkeit, mehr Geld für Gas zu verlangen. Der ganz gewöhnliche Kapitalismus wird dazu führen, dass wir frieren werden.

Was nützen Rufe nach Enteignung der Konzerne, wenn dann der Staat den Profit machen wollte? Wollen wir wirklich einen staatskapitalistische Planwirtschaft? Wir denken, kapitalistische Planwirtschaft kann es nur im Paket mit autoritärer Herrschaft geben. Und wenn Staat zu kapitalistischen Akteuren werden, ist Krieg vorprogrammiert. Denn Konkurrenz belebt dann kein Geschäft mehr, sie wird zum Kriegsgrund. Die Forderung nach Enteignung der Energiekonzerne ist verlockend, aber kurzsichtig. Wir denken, sie führt in die falsche Richtung. Zwar wäre bei Staatskonzernen theoretisch mehr gesellschaftliche Kontrolle über das Geschäftsgebaren möglich, aber wir sehen zur Zeit keine gesellschaftlichen Strukturen, die das leisten könne.

Wir haben viele Fragen, aber wenige Antworten.

Vielleicht können diese Antworten aber auch nur aus einer lebendigen Auseinandersetzung kommen; einer von der Straße, nicht aus den Hinterzimmer. Wir brauchen Feuertonnen auf den Straßen und Plätzen an denen sich gewärmt und diskutiert werden kann; von denen Aktionen ausgehen.

>> Für was wird Energie verbraucht? Wie wohnen wir? Was konsumieren wir? Welchen Energieverbrauch legitimieren wir durch Schwiegen?<<

Das Wohnen alleine zu zweit oder in der Kleinfamilien verbraucht mehr Energie, als wenn gemeinschaftlich gewohnt und gelebt würde. Wie wir wohnen, was für Häuser gebaut werden, muss Thema sein.

Viele Energie geht für überflüssigen und hirnrissigen Konsum drauf. Die Produktion dieser Produkte und unser Kaufverhalten muss Thema sein. Unser Mobilitätsverhalten muss Thema sein. Die industrielle Landwirtschaft muss Thema sein. Diese ganze beschissene System und unser korruptes Verhältnis zu ihm muss Thema sein.

Ein Enteignung der Konzerne verbessert nicht die Verhältnisse, wenn nicht gleichzeitig all diese Themen radikal angegangen werden. Wenn jetzt einfach billigere Energie gefordert wird, werden wir uns dem nicht anschließen. Solange nicht in Frage gestellt wird, wofür überhaupt Energie verwendet wird, wird keine emanzipatorische Bewegung entstehen könne. Im Gegenteil: das eine Beharren auf billiger Energie unter kapitalistischen Verhältnissen (auch staatskapitalistischen) zerstört weiter die Biosphäre und manifestiert globale Ausbeutungsverhältnisse. Wir werden auch nicht Teil einer Bewegung werde, deren Protagonist_innen aus ihren gut beheizten allein bewohnten Wohnungen heraus die Armen umgarnen, weil es ansonsten die FPÖ tut.Wir lassen uns nicht zur taktischen Manövriermasse von unterbeschäftigten Bewegungsmanager_innen machen.

Stattdessen rufen wir alle dazu auf, sich in die Diskussionen zu stürzen, gemeinsam mit den vielen Anderen, die nicht wissen, wie sie die Rechnungen bezahlen können. Wir werden uns vielleicht einfach weigern, höhere Energierechnungen zu zahlen und diese öffentlich propagieren. Wir werden vielleicht die Energiefirmen angreifen, die weiter Gewinne abschöpfen…

Nur wenn die Gaspreisproteste als Teil der Klimagerechtigkeitsbewegung gedacht werden und wenn sie gemeinsam mit den tatsächlich Frierenden durchgeführt werden, sehen wir uns als Teil von ihnen. Dass gehandelt werden muss, steht für uns aber außer Zweifel. Auf geht’s.