Solidarität mit den von Repression Betroffenen in Nürnberg und Innsbruck

Foto mehrer schwarz gekleideter und vermummter Personen mit einem blauen Transparent mit der Aufschrift "Unsere Solidarität gegen ihre Repression"

Solifoto aus Salzburg zur Repression gegen Genos*innen aus Nürnberg und Innsbruck!

Im Oktober verurteilte das Nürnberger Amtsgericht zwei linke Aktivist*innen zu 18 bzw. 15 Monaten Haft ohne Bewährung. Der Grund: Sie sollen im Sommer 2019 auf dem Jamnitzer Platz in Nürnberg PolizeibeamtInnen angeschrien haben.
am 2.2. und 12.2.2021 wird gegen die zwei Nürnberger Genoss*innen vor dem Landgericht wegen Widerstands verhandelt. Solidarität mit den Beiden von dieser absurden Repression betroffenen!
Für die beiden Genossen wurde bei der Roten Hilfe ein Solikonto eingerichtet:

Rote Hilfe Nürnberg
GLS Bank
IBAN: DE85 4306 0967 4007 2383 59
BIC: GENODEM1GLS
Verwendungszweck: Jamnitzer

Am 30.02.2021 fand in Innsbruck eine Demo zu dem Thema „Grenzen töten“ statt. Die Demo wurde nach kurzer Zeit von den Bullen am weiterziehen gehindert.Der Block wurde gekesselt und wenig später mit Gewalt und unter Einsatz von Pfefferspray aufgelöst, mit dem Vorwand, die Abstandsregeln wären nicht eingehalten worden. Bei 30 wurden ID-Festellungen vorgenommen und 15 wurden wegen Identitätsverweigerung von den Bullen verhaftet. Nach jetztigem Stand, sind immer noch nicht alle Genoss*innen „frei“.Der Vorwurf bei allen: schwere Körperverletzung und Widerstand gegen die Staatsgewalt. Solidarität mit allen von Repression Betroffenen in Innsbruck!

Anna96 Soli-Sampler

Foto der Kassette. Auf dem Cover des Samplers sind das Anna96 Logo und der Text "Soli Sampler" zu sehen, außerdem eine schwarz-weiß Illustration einer liegenden Bier- oder Limoflasche mit mehreren Mäusen. Die Tracklist des Samplers: Das Wrack – Spülmaschine; Gehörsturz – Ausrasten; Gitfas – Constant Unrest; Five to twelve – Hardcore; Klaheisla Kids – Raus ausm PAZ; Sluf – Anarchy; Stuhl – New God; 3DA – Angriff der Klonkrieger; Zweite Kasse – Straße; The Stroodles – Flags

Ab heute ist der Anna96 Soli-Sampler erhältlich.
Mit dem Kauf dieser Kassette hast du nicht nur eine wunderbare Sammlung aller DIY Punk Bands aus Salzburg (und Umgebung) der letzten Jahre, du trägst auch mit einer kleinen Spende dazu bei das Anna96 trotz dieser schwierigen Zeiten am Laufen zu halten.

Die Kassetten gibt es ab 6€ pro Stück bei Iltis Booking auf Facebook oder auf Bandcamp unter iltisrecords.bandcamp.com

Heute – Abschiebung in Wien verhindern!

Foto der Autonomen Wohnfabrik. Aus den Fenstern im ersten Stock hängen eine anarcha-feministische Fahne in schwarz und lila und ein schwarzes Transparent mit der Aufschrift "Gegen den rassistischen Normalzustand. Fight racism!" In den Fenstern sind mehrere autonome Personen zu sehen.

HEUTE – 18. Jänner 2021! Bevorstehende Abschiebung einer Familie per Austrian Airline Linienflug OS863 um 13:45 nach Kairo!
Am Freitag wurden in Wien eine Mutter und ihre zwei Kinder verhaftet und in Abschiebehaft gesteckt. Alle drei sollen heute nach Ägypten abgeschoben werden. Der 10-jährige Sohn leidet an spastischen Lähmungen. Deshalb ist er dringend auf medizinische Versorgung angewiesen, die er in Ägypten nicht bekommen wird. Er hat starke Schmerzen und kann kaum gehen. Die Mutter flüchtete nach Österreich, um ihrem Kind medizinische Betreuung zu ermöglichen.
Es ist unklar ob die Mutter alleine abgeschoben wird, sie wurde vor einer Stunde aus der Schubhaft abgeholt und getrennt von ihren Kindern mitgenommen.
Dieses schreckliche Handeln der daran beteiligten Akteure BFA, Polizei, Politiker*innen und Fluggesellschaft zeigt die Unmenschlichkeit der rassistischen Abschiebepolitik Österreichs!
Wir verurteilen diese Deportation! Kein Mensch ist illegal!
Wir fordern die Crew der Austrian Airline sowie alle anderen Wiener Flughafenmitarbeitenden auf, sich gegen diese Abschiebung zu stellen! Ebenso alle Passagier*innen und Passant*innen!
Es sind solidarische Menschen vor Ort, die trotz Polizeirepression versuchen, irgendwie einzuwirken und die Deportation zu verhindern! Wir stehen mit euch!

Mietstreik – Nicht mehr lange bis Silvester… und dann?

Am 1. Jänner 2021 werden die gestundeten Mieten fällig.

Wem es aufgrund von COVID nicht möglich war die Miete für April, Mai und Juni 2020 zu zahlen, konnte sich diese bis 31. Dezember 2020 stunden – also aufschieben – lassen.

Bis zum ersten Tag des neuen Jahres muss nachgezahlt werden. Direkt nach den Winterfeiertagen, nach dem Lockdown.

Unternehmen bekommen bis zu 80% des Umsatzes vom Vorjahresmonat vom Staat. Mieter_innen haben von der Regierung nichts zu erwarten, außer neue Schulden.

Sorgen wir dafür, dass 2021 nicht so beschissen anfängt, wie 2020 aufhört: gemeinsam die Rückzahlung der Miete verweigern!

Nützen wir die Zeit, organisieren wir uns!

Mietstreik Salzburg

Scheinbesetzung in Solidarität mit der Liebig 34

Foto eines Hauses. Am Haus hängen drei Transparente: Ein Transparent mit dem Symbol der Hausbesetzer_innen – N im Kreis. Ein Transparent mit der Aufschrift "Leerstand besetzen – Wohnraum für alle". Ein Transparent mit der Aufschrift "Besetzt"

Wir teilen ein Statement zur Scheinbesetzung des Hauses Glanzeile 16 in Salzburg am 9.10.2020.

147 leerstehende Häuser?

Sind Sie oder Menschen in Ihrem Bekanntenkreis betroffen von steigenden Mieten und steigenden Lebenshaltungskosten?

Bleibt Ihnen immer weniger Geld zum Leben?

Kennen Sie Menschen, die ihr Zuhause aufgeben mussten, weil sie es sich nicht mehr leisten konnten?

Haben Sie etwas dagegen?

Während immer mehr Menschen von Wohnungslosigkeit bedroht und betroffen sind, wird auf ihre Kosten mit Leerstand spekuliert. Wenige profitieren auf dem Rücken von Vielen.

Alleine in der Stadt Salzburg gibt es mehr als 1000 wohnungslose Menschen (Quelle: Caritas).

Demgegenüber stehen rund 147 Häuser und 10.000 Wohnungen leer (Quelle: Kurier).

Das heißt, nicht nur alle Wohnungslosen aus Salzburg, sondern auch eine große Zahl weiterer wohnungsloser Menschen könnte problemlos hier unterkommen.

Nachdem zum Beispiel die katastrophale Unterbringungssituation in Moria in einem Großbrand gipfelte, sind dort weiterhin 13.000 Menschen ohne Wohnmöglichkeit.

Dies ist nur eines von vielen Beispielen.

Das Haus in der Rechten Glanzeile 16 in Salzburg ist ein schönes Haus. Die vielen Zimmer und der große Garten könnten auf vielfaeltige Weise genutzt werden und dazu beitragen, Salzburg zu einer lebenswerteren Stadt für alle zu machen. Wohnraum für 10 Menschen ist hier vorhanden.

Stattdessen soll es abgerissen werden.

Wir haben uns entschlossen, diese Zustaende nicht weiter hinzunehmen. Mit dieser Besetzung wollen wir in sicht- und greifbarer Weise auf die Problematik hinweisen.

Eine dauerhafte Besetzung braucht jedoch vielfaeltige Akte der Solidaritaet. Sie sollte offen für die Teilhabe aller interessierter Menschen und bereichernd für die Nachbar:innenschaft sein.

Aufgrund der Covid-Pandemie sind größere Solidaritätsbekundungen momentan schwer möglich.

Also haben wir uns für die Aktionsform der Scheinbesetzung entschieden. Damit bringen wir unser Anliegen vor, ohne die persönliche Gesundheit beteiligter Menschen zu gefährden.

In diesem Sinne: bildet Banden, nehmt euch Häuser, squat the world!

P.S.: Grüße gehen raus an die Hetzgasse in Wien, die Ludwigstrasse 71 in Leipzig, die Kapuze in Innsbruck und ganz besonders an die Liebigstraße 34 in Berlin, die heute geräumt werden sollte (und hoffentlich nicht wurde!).

Ansicht des Hauses, aus den Fenstern hängt ein Transparent mit der Aufschrift "Solidarität mit der Liebig 34" und einem Anarcha-queer-feministischen Symbol

Pro Choice Aktionstage

Anlässlich des Internationalen Tages für Frauengesundheit am 28. Mai und Pfingsten als christliches Hochfest, startet das Feminist As Hell Bündnis, ein Zusammenschluss verschiedener Pro Choice Gruppen in Deutschland, Österreich und der Schweiz, Aktionstage unter dem Motto „Abortion in Crisis – Schwangerschaftsabbruch in der Krise“.

Im Zuge der Aktionstage vom 28. Mai bis 1. Juni 2020 machen wir auf die schwierige Situation ungewollt schwangerer Menschen aufmerksam. Denn trotz jahrelanger Kämpfe wird die Versorgungslage immer schlechter. Mit verantwortlich dafür sind Konservative, (extrem) Rechte oder auch christlich fundamentalistische Akteur*innen, die sich gegen das Recht auf sicheren und legalen Schwangerschaftsabbruch stellen. Auch diese nimmt das Bündnis im Zuge der Aktionstage in den Fokus.

Hier geht’s zum Video der Panel-Diskussion!

Schwangerschaftsabbruch in der Krise

Warum der Kleiderbügel?
Der Kleiderbügel ist weltweit ein Symbol der Pro Choice-Bewegung geworden. Er dient(e) vielen Menschen als Abtreibungswerkzeug – oft mit tödlichen Folgen. Noch immer sterben jedes Jahr tausende ungewollt Schwangere, weil sie keinen Zugang zu legalen und sicheren Schwangerschaftsabbrüchen haben.

Die Geschichte zeigt: Abtreibungen hat es immer gegeben und wird es immer geben – unabhängig von staatlichen Verboten und religiösen Diskursen.
Wir als Gesellschaft können beeinflussen unter welchen Bedingungen Menschen einen Abbruch durchführen können. Niemand darf derart unter Druck geraten, dass der einzige Weg eine ungewollte Schwangerschaft zu beenden, der Gang zu nicht fachgerecht ausgebildeten Personen in “Hinterhof” Kliniken ist.

Aktuelle Infos gibt’s immer am Pro Choice Blog.

#FeministAsHell #AbortionInCrisis

Bedenken und Perspektiven: #Mietstreik-Update Mai 2020

Wir teilen einen Artikel von Mietstreik Salzburg.

Es ist verständlich, dass Mieter_innen, die einen Streik befürworten könnten, eine Reihe von Zweifeln haben: Wie funktioniert das? Welche Rechte habe ich und was sind die möglichen Strafen, wenn ich die Miete nicht mehr zahle?

Der emotionale Aspekt ist bei einem Mietstreik wesentlich. Prekäre Wohnungsverhältnisse gibt es überall, jeden Tag. Das grundlegende Element, um einen Mietstreik auszulösen, ist der Mut derjenigen, die sagen, genug ist genug, die sich entscheiden, Risiken einzugehen, die Initiative zu ergreifen. Je mehr Mieter_innen streiken, um so geringer wird das Risiko für den Einzelnen oder die Einzelne.

Moralische Bedenken?

Leider haben wir gelernt, eher an die Interessen von Vermieter_innen, Chef_innen, und Unternehmen zu denken, als an unsere eigenen Interessen. Angeblich kann es uns nur gutgehen, wenn es den Eigentümer_innen von Immobilien und Unternehmen gut geht. Stimmt aber nicht.

Ein schlechtes Gewissen beim Mietstreik ist unnötig: Wohnen ist ein Grundbedürfnis. Es gibt kein Recht darauf, von den Grundbedürfnissen anderer zu leben. Im schlimmsten Fall können Vermieter_innen wegen eines Streiks in der gleichen Situation landen wie wir selbst, die keinen Immobilienbesitz haben. Das ist wohl zumutbar.

Auch wenn eine Vermieterin / eine Vermieter nett ist und ihr per Du seid: wir dürfen nicht vergessen, dass wir unterschiedliche Interessen haben. Sie können mit uns freundlich tratschen, haben aber die Macht, den Mietvertrag zu kündigen. Der Ort wo wir schlafen, essen, uns freuen und sorgen, uns zurückziehen, gehört immer eigentlich ihnen, und letztendlich haben sie die Macht darüber. Ein Mietstreik ist ein berechtigter Protest gegen diese Eigentumsverhältnisse.

Wenn nicht genug Leute mitmachen…

Ein Mietstreik braucht eine gewisse Reichweite, um erfolgreich zu sein. Wie jeder Streik lebt er von der Anzahl und dem Zusammenhalt der Leute, die sich durch ihr gemeinsames Aktiv-Werden gegenseitig schützen.

»Aber ich kann unmöglich alle auf einmal rauswerfen!« Das schreibt ein Vermieter in Houston (USA) am 25. März 2020 in einem Online-Forum, nachdem er von allen Mieter_innen in „seinem“ Gebäude Briefe bekommen hatte, in denen sie ihre Absicht erklärten, zu streiken.
Viele Leute, die einen Mietstreik grundsätzlich gut finden, befürchten, dass die Aktion schiefgehen könnte, wenn nicht genug Leute mitmachen. Das ist ein gewichtiges Argument, weil es stimmt.

Aber: einen Streik zu organisieren ist möglich: „In vielen Fällen können die Streikenden gewinnen, wenn nur ein Drittel der Mieter*innen einer Immobilie an einem Mietstreik teilnimmt, aber es ist eine ausreichende Reichweite erforderlich, um diese Zahlen zu erreichen und die Drohung, dass sich der Streik ausbreitet, überzeugend zu machen.“

Es sieht so aus, als wäre mit 1. Mai noch kein beträchtlicher Teil der Sbg Mieter_innen in Streik getreten. Zumindest wissen wir nichts davon, ob und wie sich Leute organisieren. (Falls ihr streikt, oder eure Miete stunden lasst: Schreibt uns! Hinterlasst einen Kommentar unter diesem Artikel, oder meldet euch unter mietstreiksalzburg[ät]riseup.net.)

Mittlerweile sagt die Schuldenberatung Salzburg genau das Gleiche, was wir von Mietstreik Salzburg schon zu Beginn der Krise geschrieben haben: Stundungen würden das Problem lediglich verschieben: „Dann habe ich vielleicht die doppelte Miete zu bezahlen: Die gestundete und die aktuelle. Wenn sich meine Situation bis dahin nicht verbessert hat, wird es gefährlich.“

Wir schlagen deshalb eine neue Perspektive vor:

Perspektive: Gestundete Miete nicht zurückzahlen

Interessant wird es Ende des Jahres: mit 31. Dezember wird die ausgesetzte Miete fällig. Leute müssen auf einen Schlag hunderte bis tausende Euro zahlen, verdienen aber nicht dementsprechend mehr. Wir akzeptieren nicht, dass mit Covid-19 auf dem Rücken von Lohnabhängigen und Arbeitslosen Profit gemacht wird. 4% Zinsen, sicher nicht. Es wird nicht zurückgezahlt!

Ein Mietstreik durch die Verweigerung der Rückzahlung ist das beste Unterstützungspaket für Mieter_innen.

Nützen wir die Zeit bis Jahresende: tun wir uns in den Wohnhäusern und Stadtteilen zusammen. Organisieren wir rechtliche Beratung (kennt eine Antwältin / kann sich wer bei der AK Mietrechtsberatung oder beim Mieterschutzverband schlau machen?). Legen wir Notfallgeld für Härtefälle zusammen. Einander zuhören und unterstützen gehört unbedingt dazu. Warum nicht als ersten Schritt unverbindlich die Nachbar_innen auf das Thema ansprechen?

Wir können gewinnen: es wird nicht zurückgezahlt!