Streik statt Stundung! Problem lösen, statt aufschieben!

Mietstreik Salzburg

Wegen der Covid19-Pandemie verlieren viele Leute jetzt ihr Einkommen, oder zumindest einen Teil davon.

Auch die Politik hat verstanden, dass viele in den nächsten Monaten die Miete nicht zahlen können. Der Nationalrat hat am 3. April 2020 Maßnahmen beschlossen, die eher zum Ziel haben uns ruhig zu halten, als das Problem zu lösen.

Die Maßnahmen: Wer zwischen 1. April und 30. Juni 2020 die Miete wegen der Covid19-Krise nicht zahlen kann, dem wird sie gestundet. In dieser Zeit ist es kein Kündigungsgrund, wenn wir die Miete nicht überweisen.

Es gibt einen Haken: Mieterinnen und Mieter müssen die Rückstände bis 31. Dezember 2020 zurückzahlen. Mit Zinsen von bis zu 4%. Wer in den kommenden Monaten nicht zahlt, muss also in den folgenden Monaten doppelt zahlen. Eine ähnliche Regelung gilt für Kreditraten.

Wir bekommen in dieser Zeit aber sicher nicht doppelt so viel Lohn oder Gehalt.

Immerhin ist die Arbeitslosigkeit gerade auf einem Rekordhoch.

Durch die Stundung wird das Problem nicht gelöst, sondern nur aufgeschoben. Das akzeptieren wir nicht.

Räumungsklagen und Delogierungen sind bis Ende Juni vorerst gestoppt – aber nur, wenn der Mietrückstand wegen Covid19-Maßnahmen entstanden ist.

Delogierungen aus anderen Gründen sind weiterhin möglich! Wer vorher schon zu wenig Geld für die Miete hatte, hat verloren. Das akzeptieren wir nicht.

Zahlen wir die nächste Miete nicht. Stellen wir den Dauerauftrag ein, gehen wir am Monatsersten nicht zur Bank.

Das neue Gesetzespaket löst unsere Probleme nicht. Lösen wir sie selbst!

Mietstreik jetzt!

Money money money…

Anna96

Liebe Mitglieder und Freund_innen,
Wie ihr bereits vermutet habt, müssen wir aufgrund der Corona-Verordnung unsere Veranstaltungen und Beislabende bis voraussichtlich Ende Juni absagen.
Dies stellt uns jedoch vor eine finanzielle Herausforderung.
Um unsere Räumlichkeiten auch in Zukunft für antifaschistische und nicht kommerzielle Zwecke zu erhalten, sind wir jetzt mehr denn je auf eure Hilfe angewiesen.
Falls ihr trotz dieser schwierigen Situation die Möglichkeit habt uns eine kleine Spenden zu hinterlassen, dann meldet euch bitte bei uns!
Danke und bis bald
Das Anna96 Kollektiv

Infoladen

Hallo,

wir mussten euch ja letztes Jahr schon wegen unserer miesen finanziellen Lage anschnorren. Damals habt ihr uns durch eure Unterstützung ermöglicht, Rückstände bei Miete, Strom und Zeitschriften auszugleichen.

Jetzt ist es wieder soweit: wegen der Einschränkungen aufgrund des Coronavirus brechen uns ein Großteil unserer Einnahmen weg. Wir sind im Normalbetrieb schon wieder im Minus, und jetzt kommt noch diese Krise dazu. Das betrifft nicht nur uns, sondern auch die anderen linken Läden in Salzburg, wie Anna96 und SUB.

Wir werden selber Privatkohle zusammenlegen müssen um unseren Raum zu erhalten und handlungsfähig zu bleiben, wenn der Scheiß vorbei ist.

Das wird aber nicht ausreichen: deshalb bitten wir euch, uns ein bisschen was zu überweisen oder ins Postkastl zu werfen, wenn ihr was übrig habt.

Solidarische Grüße,
Infoladen Salzburg

Bankdatenzeugs:

Kulturverein Infoladen Salzburg
SPARDA Bank
IBAN AT73 4946 0035 0141 0000
BIC SPDAAT21XXX

Aufruf zum Mietstreik!

Hier geht’s zum Blog: mietstreiksalzburg.noblogs.org

Für viele Menschen sind die Mieten in Salzburg schwer leistbar. Diese Situation wird sich durch die Maßnahmen zu Covid-19 massiv verschärfen, da Einkommen gekürzt wurden oder ganz wegfallen.

Wir rufen daher zum selbstorganisierten Mietstreik auf!

Warum die Miete boykottieren?

Der Mieterschutzverband empfiehlt bei Zahlungsunfähigkeit der Miete sich mit dem Vermieter oder der Vermieterin in Konktakt zu setzen um darauf zu hoffen, dass dieser/diese großzügig ist und eventuell auf die Miete verzichtet. Im besten Fall kann das zu einer Stundung oder einer Ratenzahlung führen.

Das akzeptieren wir nicht, weil es da finanzielle Problem nur nach hinten verschiebt.

Deshalb rufen wir dazu auf kollektiv das Zahlen der Miete zu verweigern, sei es nun aus persönlichen finanziellen Gründen oder aus Solidarität mit den Betroffenen.

Denn je mehr Leute die Miete boykottieren, umso schwieriger wird es Delogierungen (Zwangsräumungen) bei denen durchzuführen, die nicht zahlen können.

Weigern wir uns die Miete zu zahlen!

Wenn nicht aus Eigennutz, dann aus Solidarität mit euren Nachbar*innen!

Wie die Miete boykottieren?

Hier einige Schritte, wie wir einen Mietstreik starten können:

  • Den Aufruf zum Mietstreik verbreiten
  • Einen Brief an die Nachbar*innen im Stiegenhaus aufhängen [Musterbrief gibts bald hier]
  • Mit unseren Nachbar*innen sprechen, mit Menschen im gleichen Gebäude oder Leuten, die die selbe Vermieterin haben.
  • Ein Streikerklärung schreiben. Wir veröffentlichen eure Streikerklärungen gerne, schickt sie uns an mietstreiksalzburg[ät]riseup.net oder als Kommentar zu diesem Artikel.
  • Gruppen/Kollektive bilden und besprechen, wie wir uns gegenseitig helfen können und wie wir vorgehen wollen
  • Wenn ihr Kontakt zu Mieter*innen-Vereinen oder Anwält*innen habt, nutzt diese zur Organisierung und Absicherung des Streiks

Wir weisen darauf hin, dass ein Mietstreik ein gewisses Risiko beinhaltet, das bis zum Wohnungsverlust gehen kann und nicht von den bestehenden Gesetzen gedeckt ist. Dieses Risiko verringert sich, je mehr Menschen sich an dem Mietstreik beteiligen.

Einerseits wollen wir mit dem Mietstreik ganz konkret unsere finanzielle Lage verbessern. Andererseits sehen wir darin eine Gelegenheit die kapitalistische Profitlogik grundsätzlich in Frage zu stellen.

Stellt euch eine Welt vor, in der wir nie wieder Miete zahlen müssten. In der Wohnraum, medizinische Versorgung und Konsumgüter allen selbstverständlich zur Verfügung stehen.

Ein Mietstreik ist ein guter Ausgangspunkt für radikale Veränderungen zum Positiven.

Her mit dem guten Leben für alle!

Mietstreik jetzt!

Aktionen zum Tag gegen Rassismus

Heute ist der 21. März: Der weltweite Tag gegen Rassismus. Das haben wir zum Anlass für mehrere dezentrale Transpi- und Plakat-Aktionen genommen.

Zwei Transparente aus zwei Fenster. "You can't tsay at home if there is not home. #EvacucateMoria – Racism kills" und "#LeaveNoOneBehind"

Transparent an einem großen Wohnhaus: "Grenzen auf überall"

Transparent am Überfuhrsteg. "Rassimus tötet! Geflüchtetenlager evakuieren! Rassistische Netzwerke bekämpfen! Gesundheitsversorgung für alle!"

Tansparent aus einem Fenster: "Rassismus tötet! #Moria evakuieren!"

Transparent an einem Bau-Gerüst: "You can't stay at home if there is no home. #EvacucateMoria #RacismKills"

Transparent an einem Haus: "Rassismus tötet – Solidarität hier und überall"

Transparent an einem Haus: "Rassismus tötet! Solidarität mit Refugees an der EU-Grenze"

Der rassistische Normalzustand spitzt sich besonders in dieser Krisenzeit noch weiter zu. Durch Corona werden die katastrophalen Zustände für Flüchtende derzeit überschattet, anstatt gemeinsam gedacht zu werden: Kaum jemand spricht oder berichtet noch über die unerträglichen Bedingungen in den Lagern, die Angriffe auf Flüchtende durch Faschist_innen und Grenzbeamt_innen, das Aussetzen des Rechts auf Asyl. Leute mit österreichischem Pass, die sich aktuell irgendwo anders auf dem Globus aufhalten, werden vom Staat unterstützt, die Reise nach Österreich anzutreten. Gleichzeitig ist die Pandemie für Rechte und die vermeintliche politische Mitte willkommenes Kanonenfutter, um Flüchtende weiterhin in ihrer Bewegungsfreiheit einschränken zu wollen – derzeit vermeintlich aus Schutz vor dem Virus, tatsächlich immer aus Rassismus. Dass die Menschen, die zum Teil zu zigtausenden in überfüllten Lagern (z.B. auf der griechischen Insel Lesbos) festsitzen, keinen Zugang zu medizinischer Versorgung haben und umso mehr von Infektionen gefährdet sind, wird ausgeblendet. Schutz vor dem Virus und Solidarität mit Leuten, die davon besonders gefährdet sind, ist richtig und notwendig – und muss unabhängig von nationalen Grenzen und rassistischer Hierarchisierung von Menschenleben gedacht werden!

Solidarität mit allen Menschen auf der Flucht! Sofortige Evakuierung der Lager! Weiterhin gilt: Festung Europa angreifen!

#LeaveNoOneBehind #GrenzenTöten #Moria

via Indymedia

Corona: Wir bleiben solidarisch!

– mit alten Menschen, Menschen mit (Lungen-) Vorerkrankungen oder Immunschwäche,
für die COVID-19 besonders gefährlich ist.
– mit allen Menschen, die durch die jetzige Situation an ihrem Arbeitsplatz massiv unter Druck geraten (z.B.
Überstunden).
– mit Menschen, die durch (drohende) Entlassung in einer finanziellen Notlage landen.
– mit allen Menschen, die neben ihrer Arbeit die Betreuung von Kindern und alten oder kranken Familienangehörigen auf sich nehmen müssen (Das trifft meistens Frauen).
– mit allen, denen aufgrund von Armut und/oder Obdachlosigkeit medizinische Versorgung verwehrt wird.
– mit allen, die jetzt vermehrt rassistischen Übergriffen ausgesetzt sind.
– mit allen Migrant_innen, die unter unmenschlichsten Bedingungen an den EU-Außengrenzen festsitzen und somit von medizinischer Versorgung ausgeschlossen werden.

Und diese Solidarität fordern wir auch von unseren Mitmenschen ein! Die Corona-Krise verschärft soziale Ungleichheit, die auch vorher schon da war. Das liegt daran, dass wir im Kapitalismus (=Marktwirtschaft) leben. Im Kapitalismus werden Waren nur dann produziert, wenn es Menschen gibt, die sich diese Waren leisten können. Das kann gerade im Gesundheitsbereich fatale Auswirkungen haben. Wir wollen eine Gesellschaft, in der Güter nach den Bedürfnissen der Menschen produziert werden und nicht um Geld damit zu machen.

Auch staatliche Pflegeeinrichtungen funktionieren wie Wirtschaftsbetriebe. Deswegen werden nur zahlungskräftige Pflegefälle versorgt, wodurch ein großer Teil der Pflegearbeit von Angehörigen übernommen werden muss. Aufgrund sexistischer Geschlechterrollen bleibt diese Arbeit meist an Frauen hängen. Die ungleichen Geschlechterverhältnisse führen auch oft zu Gewalt von Männern gegen Frauen. Wir befürchten, dass sich diese Gewalt durch die Ausgangssperre noch verschlimmert, weil sich Menschen in ohnehin angespannten Beziehungen nicht mehr aus dem Weg gehen können. Die von der Gewalt Betroffenen haben durch die Ausgangssperre kaum Möglichkeiten, sich Hilfe zu holen. 1 Wir finden es untragbar, dass einerseits eine Ausgangssperre verhängt wird, andererseits viele Menschen weiterhin in nicht notwendigen Jobs weiterarbeiten müssen, um die Profite ihrer Chefitäten und damit das nationale Wirtschaftswachstum nicht zu gefährden. Das ist reine Heuchelei!

Am Coronavirus ist niemand schuld, die Politik kapitalistischer Nationalstaaten hat aber seine Ausbreitung begünstigt und effektive Gegenmaßnahmen (wie etwa die gemeinsame Entwicklung eines Impfstoffes) behindert. Wir werden entschieden gegen all die rassistischen Arschlöcher kämpfen, die wieder einmal „den Ausländern“ die Schuld geben und unsere Mitmenschen abwerten und angreifen. Der Rassismus zeigt auch in der knallharten Abschottungspolitik der EU seine hässliche Fratze. An den EU-Außengrenzen in Griechenland werden aktuell zehntausende Menschen mit beschissener medizinischer Versorgung festgehalten. Dass der Coronavirus auch in den Lagern dort ausbricht, ist nur eine Frage der Zeit.

Unser Fazit: Die Verhältnisse waren schon immer beschissen, die Corona-Krise bringt die ganze Scheiße erst recht zum Dampfen. Es liegt an uns Ausgebeuteten, gemeinsam und solidarisch ein besseres Leben für alle zu erkämpfen.

Einige Salzburger Anarchist_innen

1 Frauennotruf Salzburg: 0662 88 11 00
Frauenhaus Salzburg: 0662 458 458
Gewaltschutzzentrum Salzburg: 0662 870 100

via Indymedia

Am 8. März: Raus auf die Straße!

Jeden Tag kämpfen weltweit Frauen, Lesben, intergeschlechtliche, nicht-binäre und trans Personen (FLINT) für ihre Sichtbarkeit und Freiheit. Am 8. März kommen wir auf der Straße zusammen und tragen unsere Forderungen in die Welt hinaus und in die Köpfe hinein.

Auch in Österreich ist das immer noch notwendig, wenngleich häufig von uns verlangt wird, endlich mit unserer Situation zufrieden zu sein. Doch zufrieden sind wir noch lange nicht! Die alten Unterdrückungsverhältnisse wirken heute mitunter verdeckter und subtiler. Grund genug, sie aufzuzeigen und anzugreifen!
Wir sind betroffen von Körperlicher, psychischer und sexualisierter Gewalt, von unfairer Arbeitsteilung und Mehrfachbelastung durch Lohn- und Reproduktionsarbeit, von Einschränkungen unserer Selbstbestimmung im Bezug auf Schwangerschaft und Sexualität, von der Tabuisierung unserer Körper. Und immer noch kämpfen wir gegen erdrückend enge Normen und sogenannte Schönheitsideale, gegen Zwangsoperationen bei Be_hinderung, Inter- und Trans-Geschlechtlichkeit. Das nur als Auszug aus all den Ungerechtigkeiten, mit denen wir Bücher füllen könnten. Und solange diese Ungerechtigkeiten noch existieren, sehen wir tausend Gründe, gemeinsam auf die Strasse zu gehen.
Außerdem bietet der 8. März die Möglichkeit, uns gleichzeitig und in aller Öffentlichkeit mit den unterschiedlichen Kämpfen von FLINT weltweit zu solidarisieren und unsere Stärke zu feiern.

Wir als 8. März-Orgacrew sind verschiedene Leute, die von unterschiedlichen Unterdrückungsverhältnissen betroffen oder nicht betroffen sind.
Wir wollen nicht stellvertretend für andere Betroffene sprechen, wünschen uns aber eine diskriminierungsfreie Gesellschaft und wollen deswegen versuchen, uns auch mit Unterdrückungsverhältnissen zu beschäftigen, die uns selber nicht betreffen.
Mit unseren Texten versuchen wir, Einblicke in einige der für uns wichtigen Themen zu gewähren.

Auf unserem Blog wollen wir auch anderen Personen, also euch, die Möglichkeit bieten, Beiträge zu veröffentlichen. Sendet sie gerne an folgende Mailadresse: 8.maerz.sbg@systemli.org
wir freuen uns auch über Feedback.

8. März ist alle Tage – dies ist eine Kampfansage!

15 Uhr – Demonstration
Treffpunkt: Alter Markt
Die Demonstration ist nur offen für Frauen, Lesben, intergeschlechtliche, non-binary und trans Personen! Sorry not sorry, cis dudes.

Danach – Party!
Gleich anschließend im Atelier (Elisabehtstraße 11), ab ca. 17 Uhr: After-Party mit Essen und Musik aus der Dose. Auch die Party ist nur für Frauen, Lesben, non-binary, intergeschlechtliche und trans Personen.

Mehr Infos: 8maerzsalzburg.noblogs.org

Projekt Lärmfabrik

Fast jede neue Band steht früher oder später einmal vor dem selben Problem: Die ersten Konzerte sind gespielt, ein paar Songs fertig, langsam wär’s mal Zeit für ne Aufnahme! Egal ob Platte, EP oder nur n Demo um die eigene Musik mal neuen Leuten vorzustellen, oft kommt dann die Frage auf wie das Ganze eigentlich finanziert werden soll. Die wenigsten haben ein Studio zu Hause, die Handyaufnahmen bringens auch nicht wirklich, und um ein Studio zu mieten reicht bei vielen einfach die Kohle nicht. Was also tun?
Wir als Bookingcrew wollen nicht nur Konzerte organisieren, sondern auch andere subkulturelle Projekte und DIY-Bands unterstützen. Deswegen hatten wir eine Idee: Wenn wir uns kein Studio mieten können, dann machen wir uns einfach selbst eines!

Der Plan ist, dass wir uns eine preiswerte bzw. gebrauchte Studioausrüstung (Mikros, Monitore, ect.) anschaffen und diese dann in den Räumlichkeiten des Anna96-Beisls zu einem möglichst geringen Preis Bands zur Verfügung stellen, die dort ohne finanziellen oder Zeitdruck ihre Songs aufnehmen können.

Dafür brauchen wir wohl oder übel natürlich zuerst mal Kohle! Deswegen haben wir uns mit anderen DIY-Crews zusammengetan, um bei unseren Konzerten nebenbei noch Spenden für dieses Projekt zu sammeln! Sobald wir eine gewisse Summe zusammenhaben, werden wir uns nach einem leistbaren Equipment umschauen bzw. mit Leuten, die schon Erfahrung mit Studioaufnahmen haben, gemeinsam ein für unsere Zwecke sinnvolles Equipment zusammensuchen. Außerdem wollen wir Personen finden, die Lust haben das mobile Studio zu nutzen und das Aufnehmen und Mastern für Bands übernehmen können.
Das heißt, wenn ihr jemanden kennt der*die sein*ihr altes Homestudio loswerden will, oder falls ihr selber Bock habt euch als Mischer*in bei dem Projekt zu beteiligen, dann sagt uns gern Bescheid!

Über eure Spenden freuen wir uns sehr, gemeinsam können wir die „Lärmfabrik“ wahr werden lassen!
Support your scene!

Pestspiele Booking / Krawallski Booking / Iltis Booking

Statement der Autonomen Wohnfabrik

Inhaltswarnung: Sexualisierte Gewalt (ohne konkrete Beschreibung)

Liebe Leute,
bis Mitte/Ende Mai hatten wir in unserem Kollektiv eine mehrmals sexualisiert übergriffige Person.
Diese Person ist mittlerweile ausgezogen und hat sämtliche Kollektive verlassen.
Wir sehen uns in der Pflicht euch darüber zu informieren, da solche Vorfälle niemals verschwiegen werden dürfen.
Im Zuge der Aufarbeitung dieser Vorfälle hat sich eine Unterstützer_innen Gruppe gebildet die Betroffene
unterstützt und deren Interessen vertritt.
Falls euch übergriffiges Verhalten auffällt, oder jemand sich euch gegenüber übergriffig verhält, nehmt es nicht einfach hin und erzählt anderen davon!
Wenn es Vorfälle gibt von denen ihr wisst, oder wenn etwas in eurem Umfeld passiert, könnt ihr jederzeit Kontakt mit uns aufnehmen.
Zurzeit bieten sich dafür jeden Donnerstag unsere
Pool-Veranstaltungen als Möglichkeit an.
Alternativ könnt ihr uns über Facebook, Mail oder per Brief erreichen.

Gegen Sexismus und sexualisierte Gewalt in jeder Form!

-Das Kollektiv der Autonomen Wohnfabrik

Bericht über Pro Choice Aktionen am 25. Juli 2019

Am Donnerstag den 25. Juli 2019 fanden in Salzburg vielseitige Proteste gegen den von HLI und Euro Pro Life veranstalteten sogenannten „1000 Kreuze Marsch“ statt, bei dem christlich fundamentalistische AbtreibungsgegnerInnen gegen das Recht auf Selbstbestimmung und einen freien Zugang zu Schwangerschaftsabbruch weiße Holzkreuze durch die Stadt tragen.

Der Tag begann mit der Pro Choice Demo am Hauptbahnhof um 11.30 Uhr, bei der sich über 170 Menschen einfanden, um für einen freien und anonymen Zugang zu Schwangerschaftsabbrüchen, Selbstbestimmung, geschlechtliche Vielfalt und gegen die Instrumentalisierung von Menschen mit Behinderung zu demonstrieren. Auch aus anderen Städten waren Aktivist_innen angereist um an der Demo teilzunehmen. Zwei Aktivistinnen aus Deutschland wurden an der Anreise gehindert und in Freilassing festgehalten.

Gegen 12.00 Uhr ging die Demo über die Rainerstraße und Franz- Joseph Straße in die Linzergasse, wo ein Redebeitrag vor der Kirche der Petrus Brüder abgehalten wurde. Diese fallen immer wieder durch Antisemitismus und antifeministischen Ideologien auf. Danach ging der Demozug durch die gut besuchte Linzergasse bis zum Platzl, wo die Abschlusskundgebung mit einem Redebeitrag zu Selbstbestimmung und dem Recht auf Abtreibung in leichter Sprache endete.

Dem Aufruf zum anschließenden Blockieren des „1000 Kreuze Marsches“ folgte ein Großteil der Demo. Um 14.30 Uhr fanden sie sich am Mozartplatz ein, wo an die 70 Fundis gerade ihren „Gebetszug“ starten wollten. Sie wurden mit Parolen, Trillerpfeiffen, Transpis und Plakaten daran gehindert ihre fundamentalistischen Propaganda hör und sichtbar zu machen. Schon nach 20 Metern, als der „Gebetszug“ , von Pro Choice Aktivist_innen begleitet, in die Kaigasse einbog, wurden sie erfolgreich blockiert. Über 30 Aktivist_innen sperrten die Straße mit Transparenten und stellten sich den Fundis lautstark in den Weg. Mindestens eine halbe Stunde stand der „Gebetszug“ still und wurde mit Parolen und Lärm beschallt. Daraufhin kesselte die Polizei die erste Blockade und die Fundis mussten die Route ändern und zurückgehen. Auch hierbei wurden sie stetig von Pro Choice Aktivist_innen begleitet.
Auf der Karolinenbrücke hatten die Fundis geplant Rosen für die „ungeborenen Kinder“ in die Salzach zu werfen. Dort gab es eine weitere Blockade, die sie daran hinderte ihre ultra religiöse „Zeremonie“ abzuhalten. Durch den lautstarken aktivistischen Widerstand, wurden die Fundis aus der Stadt gedrängt. Die „Rosen Zeremonie“ konnte nur in einer Ecke des Volksgarten Parks stattfinden. Um dorthin zu gelangen musste die Polizei die Blockade gewaltsam wegschieben.

Auch im Volksgarten blieben sie nicht ungestört. Zu ihrem eigenen Schutz musste die Polizei die fundamentalistische Schlusskundgebung einkesseln um weitere Störungen zu vermeiden. Während die Fundis ihre „Rosen Zeremonie“ abhielten wurden sie über eine Stunde von Pro Choice Aktivist_innen mit lauten Gesang aus einem „Anarcha-Feministischen Gebetsbuch“ übertönt. Umgedichtete Kirchenlieder wie „Freiheit unser du heißt Feminismus“ sollen Ihnen noch lange im Ohr bleiben.

An die 30 Personen wurden während der ganzen Zeit in der Kaigasse festgehalten und einzeln aus dem Kessel gezogen, um ihre Identität festzustellen. Viele von ihnen wurden daraufhin auch ins Polizeianhaltezentrum gebracht. Als nur noch wenige Leute im Kessel waren kam es zu einer Auseinandersetzung mit der Polizei, bei der eine Person von mehreren Polizisten zu Boden gerissen und fixiert wurde. Eine weitere Person soll laut der Polizei einen Polizisten niedergerannt haben und ihr droht dadurch eine Anzeige wegen Widerstand. Sie wurden ebenfalls ins Polizeianhaltezentrum gebracht.

Dort warteten bereits über 30 Aktivist_innen solidarisch auf die Gefangenen mit Essen, Kuchen und kalten Getränken. Gegen 19.30 Uhr wurden die letzten Aktivist_innen freigelassen. Allen Blockadeteilnehmer_innen wird nicht-Einhaltung des 50 Meter Sicherheitsabstandes zum „1000 Kreuze Marsch“ vorgeworfen.

Das heißt für uns: wir werden bald Geld benötigen, denn wir lassen keine Person mit ihrer Repression alleine. Wenn ihr die Möglichkeit habt, stellt doch eine Soli Kasse für die Repressionskosten auf. Macht ein Solikonzert, fragt eure Oma um Geld oder plündert „andere Geldquellen“.

Für die Leute, die selber von Repression im Zuge der Pro Choice Proteste betroffen sind: Ihr seid nicht allein! Bei rechtlichen Fragen wendet euch vertrauensvoll an die Rechtshilfe. Jeden 1. und 3. Montag im Monat ab 19 Uhr in der Ulrike-Gschwandtner-Straße 5 (ARGEkultur), 1. Stock gleich rechts.

Falls ihr sonst irgendwie Unterstützung braucht könnt ihr euch auch gerne bei unsern lokalen linken Strukturen melden. Zum Beispiel im Infoladen, der Autonomen Wohnfabrik, dem Anna 96 und im Sub. Kommenden Donnerstag, den 1. August von 18-22.00 Uhr habt ihr die Möglichkeit ins Atelier, Elisabethstraße 11 zu kommen, falls ihr Redebedarf habt. Vorfälle mit der Polizei können psychisch belastend sein. Wir lassen euch auch damit auf keinen Fall alleine.
Nach der Demo ist vor der Demo: der nächste „Marsch fürs Lebens“ der Fundis in Salzburg ist für den Herbst angekündigt. Natürlich nicht ohne unseren Widerstand. Meldet euch, wenn ihr mit uns gegen diese fundamentalistische, antifeministische und reaktionäre Propaganda kämpfen wollt. Es ist dringend notwendig.

Auch jeden 1. Samstag im Monat brauchen wir Unterstützung. An diesen Tagen beten die Fundis vor dem Landeskrankenhaus, in dem auch Schwangerschaftsabbrüche durchgeführt werden. An ihnen müssen ungewollt Schwangere vorbei die sich für einen Schwangerschaftsabbruch entschieden haben. Auch wir sind mit Transparanten vor Ort. Wir werden nicht aufhören, solange sie ihr antifeministisches Weltbild verbreiten. Dazu braucht es noch größeren und lauteren Protest. Darum kommt doch um 9 Uhr an jedem ersten Samstag im Monat vor das Landeskrankenhaus.
Stay tuned. Aktuelles und mehr Infos auf unserem Blog:
prochoicesbg.noblogs.org

Denn: Pro Choice is Ois!