HEUTE – 18. Jänner 2021! Bevorstehende Abschiebung einer Familie per Austrian Airline Linienflug OS863 um 13:45 nach Kairo!
Am Freitag wurden in Wien eine Mutter und ihre zwei Kinder verhaftet und in Abschiebehaft gesteckt. Alle drei sollen heute nach Ägypten abgeschoben werden. Der 10-jährige Sohn leidet an spastischen Lähmungen. Deshalb ist er dringend auf medizinische Versorgung angewiesen, die er in Ägypten nicht bekommen wird. Er hat starke Schmerzen und kann kaum gehen. Die Mutter flüchtete nach Österreich, um ihrem Kind medizinische Betreuung zu ermöglichen.
Es ist unklar ob die Mutter alleine abgeschoben wird, sie wurde vor einer Stunde aus der Schubhaft abgeholt und getrennt von ihren Kindern mitgenommen.
Dieses schreckliche Handeln der daran beteiligten Akteure BFA, Polizei, Politiker*innen und Fluggesellschaft zeigt die Unmenschlichkeit der rassistischen Abschiebepolitik Österreichs!
Wir verurteilen diese Deportation! Kein Mensch ist illegal!
Wir fordern die Crew der Austrian Airline sowie alle anderen Wiener Flughafenmitarbeitenden auf, sich gegen diese Abschiebung zu stellen! Ebenso alle Passagier*innen und Passant*innen!
Es sind solidarische Menschen vor Ort, die trotz Polizeirepression versuchen, irgendwie einzuwirken und die Deportation zu verhindern! Wir stehen mit euch!
Spontandemo gegen Europas tödliche Grenzen und Lager
Wir sind heute in Salzburg auf die Straße gegangen um unsere Wut über die Abschottungspolitik der europäischen Staaten zu zeigen.
In Lagern wie Lipa in Bosnien und Kara Tepe auf Lesbos werden Menschen unter Bedingungen festgehalten, die auf Dauer nicht zum Überleben, geschweige denn zum Leben reichen.
Bei Lipa befinden sich mit Stand 4.1. 1700 Menschen ohne winterfestes Obdach: ohne Heizung, fließendes Wasser oder Sanitäranlagen. 800 Leute übernachten bei Minusgraden im Freien. Viele traten am 1.1. in den Hungerstreik.
Es reicht nicht, als Antwort auf diese Zustände etwa die Aufnahme von 100 Kindern zu fordern.
Es wäre logistisch kein Problem, alle Leute sofort aus dieser Lage zu befreien.
Dass Staaten, wie auch Österreich, trotzdem untätig bleiben, kann in unseren Augen nur einen Grund haben: es ist Absicht. Ein abschreckendes Signal, das Flüchtende fernhalten soll.
Das Mittelmeer ist weiterhin eine tödliche Grenze. Dort finden weiterhin Pushbacks statt.
Das europäische Grenzregime zeigt hier seinen Vernichtungswillen.
Die politisch Verantwortlichen begehen damit Folter und Mord. Wir werden sie in Zukunft auch nur noch wie Mörder_innen behandeln.
Wir haben uns entschieden, die Demo nicht anzumelden, weil wir nicht mit genau dem Staat und den Behörden zusammenarbeiten wollen, die Menschen abschieben und in Lager einsperren.
Uns ist aber bewusst, dass wir zum Beispiel Menschen ohne EU-Pass die Teilnahme damit erschweren. Für diese kann die Teilnahme an einer unangemeldeten Kundgebung beschissenere rechtliche Konsequenzen haben, als für Leute mit EU-Pass. (http://rechtsinfokollektiv.blogsport.at/rechtsinfo/demo-teilnahme/nicht-…)
Damit produziert der Staat Spaltung und Ausschluss; ein weiteres Beispiel für den allgegenwärtigen institutionalisierten Rassismus.
Freiheit für alle! Refugees welcome!
#GrenzenTöten #LeaveNoOneBehind #LipaCamp #Moria #KaraTepe
via Indymedia
Loretto-Sekte zu Besuch im Parlament
Bericht zum Prozess gegen Antifaschist_innen aus Rosenheim und Salzburg
Am Montag, den 30. November 2020, fand am Rosenheimer Amtsgericht ein Prozess gegen zwei junge Antifaschisten aus Salzburg und Rosenheim statt.
Dabei ging es um angebliche Straftaten im Rahmen der entschlossenen und wütenden Demonstration am 15.12.2018 gegen die Eröffnung des AfD-Büros im Rosenheimer Stadtteil Erlenau. Bis zu 250 Menschen gingen damals gegen Rassismus und Antisemitismus auf die Straße (siehe: https://noafdrosenheim.noblogs.org/post/2018/12/15/entschlossene-demonst…).
Am Ende der Demo kam es zu massiver Polizeigewalt, nachdem ein Teil der Demo ca. fünf Meter von der angemeldeten Route abgewichen war, um mittels Konfetti und Parolen direkt vor dem neuen Büro der RassistInnen antifaschistische Präsenz zu zeigen. Nachdem sich die damals versammelten SympathisantInnen der AfD panisch in ihrem Büro verschanzten und versuchten, die Situation draußen zu filmen, griff die Polizei die Antifaschist_innen brutal mit Schlagstöcken an und verletzte einige junge Aktivist_innen (siehe: https://noafdrosenheim.noblogs.org/post/2018/12/16/kritik-an-polizeigewalt/). Da sich einige Antifas allerdings nicht einfach wehrlos verprügeln ließen, sahen sich Polizei und Staatsanwaltschaft genötigt, selbst zwei Jahre nach der Aktion noch junge Antifaschisten aufgrund der Vorfälle vor Gericht zu zerren. Wie willkürlich die Repressionsbehörden dabei vorgehen, zeigt sich auch an insgesamt vier Hausdurchsuchungen im Nachgang der Demo gegen das AfD-Büro in der Erlenau, unter anderem gegen zwei Fotografen, sowie eine Person, welche sich am Tag der Demonstration im Ausland aufhielt.
Nun aber zum gestrigen Prozess:
Dem Genossen aus Salzburg wurde Landfriedensbruch und Vermummung vorgeworfen, während bei dem Rosenheimer Genossen zusätzlich noch der Vorwurf der „versuchten schweren Körperverletzung“ sowie ein angeblicher „tätlicher Angriff auf Vollstreckungsbeamte“ und „Widerstand gegen Vollstreckungsbeamte“ im Raum stand.
Verhandelt wurde das ganze vor einem Jugendgericht. Für den Genossen aus Salzburg konnte von einem solidarischen Anwalt aufgrund der dünnen Beweislage relativ schnell eine Einstellung der Verfahren gegen eine überschaubare Arbeitsauflage erwirkt werden.
Das Verfahren gegen den Rosenheimer Genossen zog sich allerdings länger. Ein Bulle, der schon am Tag der Demonstration selbst durch unausstehliches Mackergehabe sowie das Einschlagen auf junge Menschen mit einem Teleskopschlagstock aufgefallen ist, sagte aus, mittels einer Fahnenstange im Gesicht verletzt worden zu sein und beschuldigte den angeklagten Genossen. Nach der Sichtung von einigen Videos, sowie einer erneuten Befragung des Zeugen verstrickte sich dieser allerdings in Widersprüchen und verlor an Glaubwürdigkeit. Als durch Nachfragen des Anwalts des Betroffenen auch noch Absprachen zwischen dem Rosenheimer Staatsschutz und dem Polizeizeugen deutlich wurden, verlor der Mackercop im Gericht so sehr die Fassung, dass sogar der Richter merkte, wie sehr er sich durch die Nachfragen des Anwalts persönlich angegriffen fühlte, was seine Glaubwürdigkeit weiter untergrub. Dadurch und – zu unserer Belustigung – durch ein von der AfD gefilmtes Video sowie durch die im Rahmen einer Hausdurchsuchung sichergestellten Fotos, konnte der Betroffene von den Vorwürfen der schweren Körperverletzung sowie des tätlichen Angriffs auf Vollstreckungsbeamte entlastet werden. Das Gericht folgte allerdings trotzdem der haarsträubenden Erzählung von Bullen und Staatsanwaltschaft von einem angeblichen „Sturm auf das AfD-Büro“ zumindest soweit, ein geringfügiges Abweichen von der angemeldeten Demoroute als „Landfriedensbruch“ und ein Gezerre um ein Transparent als „Widerstand“ zu verurteilen. Da der Prozess vor einem Jugendgericht stattfand, konnte durch den Anwalt des Betroffenen allerdings auch hier eine überschaubare Anzahl von Sozialstunden herausgehandelt werden.
Auch wenn die Prozesse insgesamt eine Farce sind und der relativ glimpfliche Ausgang unserer Wut auf die Kriminalisierung von antifaschistischem Widerstand keinen Abbruch tut, kann der Prozesstag aus unserer Perspektive insbesondere angesichts der Schwere der Vorwürfe als relativer Erfolg gewertet werden, da die Bullen und die Staatsanwaltschaft es trotz ziemlich offensichtlich abgesprochener Aussagen bei den Cops nicht geschafft haben, drakonische Strafen gegen junge Antifaschist_innen zu erwirken.
Während des Prozesses versammelten sich vor dem Amtsgericht ca. 25 Antifaschist_innen, um sich solidarisch mit den angeklagten Genossen zu zeigen. Schikanen gegen die Teilnehmer_innen durch die Rosenheimer Bullen erstreckten sich über die komplette Dauer der Kundgebung.
Während sich Verschwörungsideolog_innen regelmäßig ohne Abstand und Masken versammeln dürfen, zeigten die Bullen deutlich, dass ihre höchste Priorität die Kriminalisierung von antifaschistischem Protest ist und nahmen die Personalien von zwei Personen auf, weil diese mit ausreichendem Abstand zu anderen Personen ihre MNS zum Rauchen abgenommen hatten. Als es sich einige Antifas nicht nehmen lassen wollten, ihre Solidarität mit den Angeklagten, in Sichtweite des Gerichtssaales zu zeigen, nahmen die Polizist_innen dies zum Anlass, die Personalien der Antifaschist_innen aufzunehmen. Auf den Versuch, eine Kundgebung in Hör- und Sichtweite des Gerichtssaales anzumelden, in dem die Verhandlung stattgefunden hat, reagierten die Cops aggressiv und erstatteten eine Anzeige gegen die anmeldende Person. Außerdem drohten sie mit der Ingewahrsamnahme aller Teilnehmer_innen der Kundgebung, falls ihre Auflagen nicht eingehalten werden sollten. Personen welche sich außerhalb der Kundgebungsfläche mit MNS geschützt und einem Abstand von 1,5 m aufgehalten hatten, wurden mit willkürlichen Platzverweisen belegt, da sie gegen die „2-Haushalte-Regel“ des Infektionsschutzgesetzes verstoßen hätten.
Ob die lächerlichen Beißreflex-Maßnahmen der Bullen mit der Entwicklung des Prozesses und dem „eher mäßigen“ Auftritt ihres „Kumpels“ im Inneren des Gebäudes zusammenhingen, lässt sich selbstverständlich nicht abschließend beantworten. Aus der Masse heraus stach der Hauptkomissar Robert Maurer, der sich offensichtlich stark in seiner Autorität untergraben sah, da ihm die versammelten Antifaschist_innen nicht den Gefallen taten, bedingungslosen Gehorsam zu leisten, was dieser mit aggressiven und willkürlichen Maßnahmen quittierte.
An dieser Stelle vielen Dank an die vielen solidarischen Unterstützer_innen, die den ganzen Tag vor Gericht ausgeharrt haben, um die Betroffenen zu supporten und dafür teils aus anderen Städten angereist sind und sich weiteren Schikanen der Bullen aussetzen mussten! Und vielen Dank noch einmal an die Rosenheimer AfD, ohne deren Video der ganze Prozess wahrscheinlich nicht so gut für uns gelaufen wäre.
Wir werden es uns auch weiterhin nicht nehmen lassen, antifaschistischen Widerstand gegen den Rechtsruck und die immer weiter fortschreitende autoritäre Formierung der Gesellschaft zu organisieren. Und wir werden uns auch weiterhin von dem Hass der Rosenheimer Bullen sowie der Staatsanwaltschaft Traunstein auf linke und emanzipatorische Kämpfe nicht einschüchtern lassen, sondern einen kollektiven und solidarischen Umgang mit der Repression finden.
United we stand!
via Indymedia
Solidarity with antifascist and anarchist prisoners in Belarus!
As a contribution to the week of solidarity with anarchists and antifascists in Belarus from 23 to 30 November 2020, we dropped a banner in Salzburg, Austria. Another banner was spotted on a building nearby.
For info on the situation in Belarus and the imprisoned comrades, check out ABC Belarus
Until all are free, no one is free!
via Indymedia
(Deutsch: Solidaritität mit antifaschistischen und anarchistischen Gefangenen in Belarus!
Als Beitrag zur Woche der Solidarität mit Anarchist_innen und Antifaschist_innen in Belarus vom 23. bis 30. November 2020 haben wir in Salzburg ein Transparent aufgehängt. Ein weiteres wurde an einem Gebäude in der Nähe gesichtet.
Mehr Informationen zur Situation in Belarus und zu den gefangenen Genoss_innen findet ihr beim ABC Belarus.)
Immer wieder das selbe – Repression gegen Antifas in Rosenheim
Am 30. 11. 2020 findet um 9 Uhr am Amtsgericht Rosenheim eine Gerichtsverhandlung gegen zwei Antifas statt. Ihnen wird u.a. Landfriedensbruch vorgeworfen im Zusammenhang mit einer Demo gegen die Eröffnung des AfD-“Bürgerbüros“ am 15. 12. 2018.
Nach der Demo führten Bullen und Staatsschutz in Rosenheim mehrere Hausdurchsuchungen durch.
Bei dem Prozess handelt es sich um einen weiteren Versuch antifaschistisches Engagement zu kriminalisieren. Seid solidarisch und unterstützt die Betroffenen! Die Repression wird uns nicht daran hindern, weiterhin gegen faschistische Umtriebe vorzugehen! Lasst euch auf keinen Fall von Repressionsorganen einschüchtern!
Getroffen hat es ein paar, gemeint sind wir alle.
Gegen Repression und faschistische Umtriebe!
Alerta!
via Indymedia
Mietstreik – Nicht mehr lange bis Silvester… und dann?
Am 1. Jänner 2021 werden die gestundeten Mieten fällig.
Wem es aufgrund von COVID nicht möglich war die Miete für April, Mai und Juni 2020 zu zahlen, konnte sich diese bis 31. Dezember 2020 stunden – also aufschieben – lassen.
Bis zum ersten Tag des neuen Jahres muss nachgezahlt werden. Direkt nach den Winterfeiertagen, nach dem Lockdown.
Unternehmen bekommen bis zu 80% des Umsatzes vom Vorjahresmonat vom Staat. Mieter_innen haben von der Regierung nichts zu erwarten, außer neue Schulden.
Sorgen wir dafür, dass 2021 nicht so beschissen anfängt, wie 2020 aufhört: gemeinsam die Rückzahlung der Miete verweigern!
Nützen wir die Zeit, organisieren wir uns!
[Update] Wieder mal: Repression gegen Anarchist_innen
In der Nacht auf Mittwoch, 11. November 2020 wurden in Salzburg zwei Anarchist_innen festgenommen. Ihnen wurde vorgeworfen, sie hätten Graffitis gegen Bullen und Repression und für den Mietstreik gesprüht. Beide verweigerten die Aussage.
Die erste Person wurde erst gegen sechs Uhr früh wieder frei gelassen. Bei der zweiten Person konnte die Identität erst nicht festgestellt werden. Erst durch eine bullen-interne Fahndung wurde ihre Identität durch den Verfassungsschutz bekannt gegeben. Die Anarchistin wurde gewaltvoll einer ED-Behandlung inklusive DNA-Abnahme unterzogen.
Außerdem wurde ihr der Wohnungsschlüssel entwendet. Damit drangen die Bullen ohne ihr Wissen in ihrer Abwesenheit in ihre Wohnung ein. Erst als die Hausdurchsuchung schon längere Zeit im Gange war, kam ihre Mitbewohnerin nach hause. Dieser wurde kein Durchsuchungsbescheid vorgelegt, es wurde lediglich gedroht, dass ihre festgenommene Mitbewohnerin in den Knast kommen würde. Während der Durchsuchung fotografierten die Bullen diverse politische Sticker und beschlagnahmten private Notizen, Handy, USB-Sticks – auch spannend bei dem Vorwurf, Graffitis gesprüht zu haben.
Die Anarchistin wurde kurz nach 20 Uhr aus dem PAZ entlassen, als die Hausdurchsuchung schon längere Zeit beendet war. Wie praktisch für die Bullen: Zu diesem Zeitpunkt galt eine von der Regierung erlassene Ausgangssperre von 20 bis 6 Uhr. Die Uhrzeit war für sie also noch eine willkommene Einladung, alle solidarisch wartenden Leute vor dem PAZ mit Corona-Anzeigen einzudecken.
Erst am nächsten Tag wurde dann nachträglich der schriftliche Durchsuchungsbescheid ausgestellt. Er enthält auch den Vorwurf: Schwere Sachbeschädigung. Es ist bezeichnend, dass das schon reichen soll, um Linke mit solchen Repressionsmaßnahmen zu drangsalieren. Wir lassen uns nicht einschüchtern! Getroffen hat es zwei, gemeint sind wir wie immer alle! Wir sind solidarisch mit allen Repressionsbetroffenen und halten euch auf dem Laufenden. (A)
via indymedia